Agiles Projektmanagement

Agiles Projektmanagement

„Agiles Projektmanagement“ – schon einmal davon gehört?

Eine Methode, die gerade große Projekte neu strukturiert. Ganz grob: Anstelle vom klassischen linearen Ablauf eines Projektes werden dynamische Elemente integriert.

Das leuchtet sofort ein: Projektmanagement ist nicht Planwirtschaft!
Agiles Projektmanagement

Erreicht wird dies durch die hohe Bewertung von Mut für Änderungen, durch fortlaufende Rückmeldungen aller Beteiligten, durch den hohen Stellenwert von Interaktionen im Projekt usw.

Vieles von dem erinnert mich an die Partizipative Qualitätsentwicklung bzw. Evaluation. Auch hier gibt es die zyklischen Feedbackschleifen mit allen Stakeholdern, die fortlaufende Weiterentwicklung der Ziele usw. Während es beim agilen Modell eher um Effizienzsteigerung geht, wird hier auch mit einem politischen Anspruch argumentiert.

Aber auch mit der agilen Methode werden weiterführende Annahmen verknüpft. S. Hagen weist z.B. in seinen zahlreichen Artikeln zum Thema darauf hin, dass Menschen keine „Maschinen“ seien bzw. dass es um „Zentrierung auf MENSCHEN“ gehe.

Agiles Projektmanagement und das Leben

Das hört sich gut an. Aber was bedeutet es? In anderen Artikeln wird deutlich, dass er ein systemisches Denken präferiert und sich immer wieder auf die Kategorie Lebenspan bezieht. Wenn Menschen im Zentrum stehen und diese keine Maschinen sind, so wundert es nicht, wenn auch die Kategorie Leben ins Spiel kommt.
Ihm sind z.B. Spannungen in der Organisationsentwicklung sehr wichtig. „Ich möchte sogar soweit gehen und behaupten, dass Spannung gleichzeitig auch Leben bedeutet.“ (hier)

Mich freut diese Feststellung. Sie passt auch zu Aussagen von C. Steinle, der Organisationsentwicklung (vgl. Vitalisierung) darauf gerichtet sieht „Spannkraft und Entwicklungsenergie zu schaffen“ (1).

Agiles Projektmanagement

Aber weder bei Steinle noch bei Hagen wird klar, durch welchen Lebensbegriff sie ihre Aussagen stützen. W. Reich definiert auf der Basis eines energetischen Modells, Leben als Pulsation, die sich mit den Begriffen Spannung, Ladung, Entladung und Entspannung beschreiben lässt. Würden sie dem folgen?

In Zeiten umfassender maschinengestützter Kommunikation ist der Bezug auf das Leben sehr wichtig. Aber ohne eine Fundierung des Begriffs steht die Behauptung, dass Menschen keine Maschinen seien und im Zentrum stehen, auf sehr wackeligen Beinen.

Modelle wie Agiles Projektmanagement, Partizipative Evaluation bzw. Qualitätsentwicklung und Vitalisierung grenzen sich doch in ähnlicher Weise von starren und linearen Vorstellungen ab. Sie betonen die Dynamik, das Involviertsein und die Unschärfe.
Es fehlt nur ein anerkannter Lebensbegriff, der diese Ansichten fundiert.

Quellen

(1) Steinle, Claus; Eggers, Bernd; Thiem, Henning; Vogel, Bernd: Vitalisierung. Das Management der neuen Lebendigkeit. Frankfurt/M. 2000, S.46

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