Bewegungen des Lebens
Pulsiert mein Leben mit intensiven Auf und Abs, lasse ich mir eher treiben oder gehe ich es diszipliniert wie ein Langstreckenläufer an?
Hüpfe ich in meinem Liebesleben und renne bei der Arbeit im Rad?
Gebe ich mich dem Strom des Lebens hin oder strebe ich der nächsten Stufe entgegen?
… oder habe ich den Kontakt zur Bewegung verloren und erlebe die Starre?
Ein bewegtes und bewegendes Leben kann sehr viele Fassetten haben.
Erlebe ich es eher als dahinziehenden Prozess …
… oder eher von Schicksalsschlägen, Wundern und Entscheidungen geprägt.
Der Vortrag im Video gibt eine Orientierung.
Folgende Tabelle nennt schon einmal einige Begriffe.
Pulsieren | Grundlage aller Bewegungen des Lebens: hin zur Welt <-> hin zum Zentrum. Diese Bewegung finden wir in allen Lebensbereichen: Organe, denken, fühlen usw. |
entwickeln (enthüllen) | sich im anders sein zeigen |
entwickeln (fortschreiten) | auf ein Ziel zugehen |
change | sich dem Strom des Lebens hingeben, annehmen |
change Management | die Bewegung kontrollieren, üben, trainieren |
springen (passiv) | Unfall, Schicksalsschlag |
springen (aktiv) | sich entscheiden (loslassen und annehmen) |
Erstarrung | nur die Struktur, die Grenze wahrnehmen – ohne Berührung |
Aktionismus | haltlos ausagieren – ohne Befriedigung |
zerfallene Pulsation | gleichzeitig haltlos bewegen und erstarren |
Weiterführende Links
- Im Vortrag wird das Lied The Times They Are A-Changin‘ von Bob Dylan angesprochen.
- In einem ausführlichen Text beschreibe ich die zerfallene Pulsation bzw. die Gegesatzanordnung von Erstarrung und Aktionismus als „Bremsung“. Im Zentrum der Analyse stehen Biografien von gewaltkriminellen Personen und die öffentliche Auseinandersetzung mit diesen: Aus-einander-setzung mit Gewalt.
Anmerkung
Dies ist mein erstes Video auf Youtube. Vieles klappt noch nicht optimal. Es ist halt ein Versuch und es hat Freude gemacht. Natürlich kann man das Video hier und auf Youtube kommentieren, liken, teilen und meinen „Kanal“ abonnieren. Bei entsprechendem Feedback wüsste ich, dass es Sinn macht, noch mehr Videos zu erstellen 😉
Nevi genießt den Vortrag – oder was auch immer …
Hallo Ingo,
Stefan erzählte mir am Freitag beim Tangokurs, dass es von Dir diesen Film gibt. gabriel und ich haben ihn gerade gemeinsam angesehen und wir beide finden, dass du den Aspekt von Bewegung vollständig und umfassend vorgetragen hast. Herzlichen Glückwunsch zu dieser großartigen Arbeit!
Ich finde das mutig von Dir, einfach den Film zu machen. Es war sicher ne Menge Arbeit, gerade auch die Einblendungen vorzunehmen.
Beim zusehen des Filmes sind mir zwei Aspekte gekommen wo ich Lust hätte, mit Dir drüber zu diskutieren, zu philosophieren oder was auch immer. Ich schreibe sie mal einfach auf:
1. Der „eingewickelte“ Mensch ( das Bild, was Du im Video eingeblendet hast): Dieses eingeeng sein ist m.E. ja kein Zustand, der vom Leben für einen Menschen vorgesehen ist, sondern es sind Schutzmechanismen, die entstanden, weil man z.B. eine schmerzhafte Situation durch- bzw überleben konnte. Eine Entwicklung wär dann jedoch nicht mehr hin zu etwas sondern vielmehr eine Entwicklung zurück zu dem, was eigentlich sein sollte.
2. Die Linearbewegung scheint getragen zu sein von einem „immer höher / immer weiter fortschreiten“ wollen oder müssen. Warum eigentlich? Wird diese Bewegung evtl durch eine Mangelannahme initiiert, nicht „zu genügen“ oder „falsch zu sein“, die wiederum durch ein „eingewickelt sein“ überhaupt erschaffen wurde?
Tja, spannend, welche Gedanken Du mit Deinem Film bei mir ausgelöst hast
Herzliche Grüße Heiner
Lieber Heiner!
Vielen Dank für diesen Kommentar! Freut mich sehr, dass ihr den Film so genau angeschaut habt.
Ich finde deine beiden Punkte plausibel. Ob dieser eingewickelte Mensch so „vorgesehen“ ist, ist wohl schwer zu beantworten 😉 Aber es gibt ihn und somit auch dise Bewegung. Und dieses weiter/höher gibt es ja durchaus auch in der sonstigen lebendigen Natur: der Baum, der höher wächst … Aber dieses ständige Streben danach, ist denke ich selbst für den Menschen recht neu. Und dass das was mit Mangelerfahrungen bzw. entsprechenden Sehnsüchte zu tun finde ich schlüssig.
Aber vielleicht sollten wir da noch dran rum philosophieren.
Viele Grüße
Ingo